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Duft- und Kräutergarten im Kurpark Eine Oase der Natur für alle Sinne

Unter dem Motto „Lust auf Duft“ betreibt die Familie Hunder ehrenamtlich die botanische Kostbarkeit im Herzen des Kurparks. Zu sehen, riechen und schmecken sind über 500 Pflanzenarten – von der Gummibärenblume bis zum Ananaspfefferminz. Daneben beherbergt der Garten zahlreiche Heilpflanzen, Holzskulpturen und ein Bienenhaus.

Rolf Rubsamen Von Rolf Rubsamen | Directeur Général Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen

Im Jahr 2000 wurde das etwa ein halber Hektar große Gelände kostenlos von der Kur und Bäder GmbH zur Verfügung gestellt. Der Garten kann gratis besichtigt werden, ist durchgehend geöffnet und durch Ausschilderung im Park leicht zu finden. Er ist bewusst „wild“ gehalten und soll ein Ort zum Abschalten sein, wo man die Seele baumeln lassen und in der Natur zur Ruhe kommen kann. Wenn man sich etwas Zeit nimmt, genauer hinzusehen, kann man hier viel entdecken. Auf Wunsch werden auch Führungen angeboten, die individuell terminiert werden können.

Ein Garten voller betörender Düfte

Es handelt sich um einen osmologischen Garten (Osmologie ist die Lehre von den Riechstoffen und vom Geruchssinn). „Meine Idee bei der Gründung des Kräutergartens war es, die Kinder über Düfte an die Pflanzen heranzuführen und so ihr Interesse für die Natur zu wecken“, erklärt Inhaberin Teresa Hunder. Besonders spannend für Kinder sind außergewöhnliche Pflanzen wie der Colastrauch, Schokoladenkosmee und Kaugummmipflanze. Nicht nur Blüten wie Rosen verbreiten einen wohlriechenden Duft, sondern auch durch vorsichtiges Reiben der Blätter mancher Pflanzen können Duftstoffe freigesetzt werden. Des Weiteren werden während der Führung Hölzer des indischen Lebensbaumes als „Räucherstäbchen“ duftend verbrannt.

Ein überraschendes Geschmackserlebnis

Der Garten wird nicht nur Ihren Geruchs-, sondern auch Ihren Geschmackssinn anregen. Haben Sie schon einmal eine Pflanze gegessen, deren Stängel nach Lakritz schmecken? Oder Beeren aus dem Himalaya probiert, die an Karamell erinnern? Auf Führungen werden auch Butterbrote mit essbaren Blüten und Kräutern, die nach Gurken schmecken, gereicht. Dazu gibt es einen am offenen Feuer zubereiteten Tee mit Kräutern aus dem Garten wie zum Beispiel Apfelpfefferminz. Des Weiteren stellt die Familie Hunder selbst Kräutersalz und das „Elixier aus dem Duft- und Kräutergarten“ her - ein Kräuterlikör, der fachmännisch in einer Brennerei gebraut wird und dessen Rezept ein Familiengeheimnis ist. Der Garten zeigt, dass Pflanzen weit mehr können, als hübsch auszusehen. Er beherbergt zahlreiche wertvolle Heilpflanzen, die Verwendung in Medikamenten finden. Teresa Hunder kam nach einer langen Krankheit auf die Idee, Heilkräuter selbst anzubauen. In manchen Kulturen werden bestimmte Pflanzen sogar als heilig angesehen. Zum Beispiel gilt bei den Inka der im Kräutergarten wachsende Amaranth als heilig, der als gesundes Getreide verarbeitet  werden kann. Es finden sich auch Pflanzen, die als Schmerzmittel, in Herzmedikamenten und in Wundheilsalben verwendet werden können. Johanniskraut hilft gegen Depressionen und die Stängel der „Zahnstocherpflanze“ aus Nordafrika wurden aufgrund der antiseptischen Wirkung zum Zähneputzen benutzt. Der Mönchspfeffer wird als Aphrodisiaka gehandelt, weswegen es den Mönchen verboten war, ihn anzubauen. Viele Pflanzen wurden auch als Färbemittel benutzt oder wie das Seifenkraut zum Waschen, zum Beispiel von kostbaren Teppichen.

Ein Rückzugsort für Mensch und Tier

Der Kräutergarten stellt ein Biotop für zahlreiche Tiere wie Hummeln, Vögel, Igel, Eidechsen, Blindschleichen und insbesondere Bienen dar. Der Garten enthält ein Bienenhaus, das vom Lions Club gestiftet wurde und in dem mit circa 20 Bienenstöcken Honig hergestellt wird. In einem Bienenlehrpfad kann man Erstaunliches über diese überaus wichtigen und vom Aussterben bedrohten Tiere erfahren. Wenn Pflanzen nicht mehr natürlich bestäubt werden, kann dies hohe Ernteausfälle nach sich ziehen. Wissenschaftler schätzen, dass durch ein Aussterben der Bienen 1,4 Millionen zusätzliche Todesfälle pro Jahr eintreten könnten.

Mystische Holzskulpturen

Ein weiteres Highlight sind die von Stefan Hunder, dem Mann der Inhaberin, gemeißelten Holzskulpturen, die sich märchenhaft und teils skurril optimal in die verwunschene Atmosphäre des Gartens einfügen. Wer sich selbst in der Holzschnitzerei ausprobieren möchte, kann einen Kurs buchen. Auch die Töchter sind in den Garten involviert. Margot Hunder hilft bei der Auswahl und dem Einkauf der Pflanzen während Maria Hunder Führungen durchführt, insbesondere mit Kindergärten und Schulklassen, aber auch für Erwachsene. „Kräuterfee“ Teresa Hunder sagt, dass alte Heilpflanzen und Gemüsesorten ein Schatz sind, der nicht verloren gehen darf. Hierfür leistet die Familie täglich vollen Einsatz in ihrem Garten.  Mit den Führungen wollen sie ihre Begeisterung für die Schätze der Natur mit anderen teilen.

Gruppenführungen ab acht Personen können bei gutem Wetter für 4 € pro Person bei der Tourist-Information im Kurgebiet gebucht werden, Telefon 07633/4008-164.